offener Brief Uni

Luzia Osterwalder, 30.5.2019: Bei der Haltung unserer Hochschulen und speziell jener von swissuniversities kommen mir folgende Fragen in den Sinn.

1. Weshalb gibt es immer wieder Ärzte, Wissenschaftler und Forscher, welche nach ihrer Pensionierung oder nach ihrem Berufswechsel, das System « Gesundheitswesen » in den Grundfesten anprangern?

2. Wie funktioniert eigentlich die Fehlerkultur in Wissenschaft und Forschung insbesondere in der Schweiz?

3. Wie ist es angesichts der katastrophal schlechten Ergebnisse von Tierversuchsmodellen in der Humanmedizin zu erklären, dass immer noch auf Tierversuche gesetzt wird?

4. Seit über 60 Jahren wird auf das 3R-Modell gesetzt – ohne, dass nennenswerte Fortschritte erkennbar wären. Das neue Institut wird daran voraussichtlich genauso viel ändern.

5. Weshalb nehmen die führenden Tierschutzorganisationen, Universitäten, Hochschulen und führende Ärzteorganisationen genau dieselben Positionen ein, wie vor 20 Jahren, obwohl inzwischen beachtliche alternative Modelle entwickelt werden?

6. Bei den meisten Universitäten haben Werte wie: Menschenrechte, Ethik usw. einen hohen Stellenwert. Weshalb wird dann in der Medizin auf Tierversuche gesetzt, im vollen Bewusstsein, dass darauf 1. Menschenversuche folgen und 2. diese Menschenversuche in der krassen Mehrheit der Fälle zu Misserfolg (keine Marktzulassung wegen Schäden oder Nutzlosigkeit) führen?

7. Weshalb trauen sich die Unis, Hochschulen usw. nicht zu, echte ethisch vertretbare und kreative Forschung für wirkliche Heilkunst zu entwickeln, obwohl in der Privatwirtschaft durchaus etliche Alternativen entwickelt werden?

Wir freuen uns über Ihre Antworten.