Wozu dienen Tier- und Menschenversuche?
Mythos Tierversuch. Spiegel und Rauch der Zauberer in Weiss. Hoffnung und Aberglaube des Volkes, das verzweifelt perfekte Gesundheit ohne Eigenleistung und ewige Jugend ohne Selbstschonung und Einsicht sucht und manchmal sogar das ewige Leben auf Kosten anderer gesichert haben will. All dies nährt den Mythos Tierversuch.
Der Mythos behauptet, es gäbe keinen Fortschritt und keine Gesundheit ohne Tierversuche. Und der Aberglaube gipfelt in der Gewissensfrage: „was willst Du opfern, den Hund oder Dein Kind?“ Aber es gibt ihn nicht, den Zauberer, der dieses gewaltvolle Versprechen einlösen könnte. Kinder sterben und leiden immer noch. Und wo nicht, hat dies ganz andere Gründe. Nichts ist so wichtig wie Ernährung und Hygiene, Ruhe und Geborgenheit im richtigen Mass. So rosarot und selbstsüchtig der Mythos vom Nutzen des Tierversuches auch ist, so wenig ist er wahr. Das Gegenteil ist wahr: Tierversuche sind nicht nur unverzeihlich grausam, sie behindern auch gute Wissenschaft. Sie lenken auf falsche Fährten und verführen zu vorschnellen Schlüssen. Sie lenken ab von unnützen bis schädlichen Produkten.
Der Trugschluss ist, die Maus sei wie eine Ratte oder sei wie ein Mensch, nur einfacher. Die Wahrheit ist, jede Art ist eigen. Mit eigenen Bausteinen und eigenen Prozessen. Es ist unmöglich von einem komplexen System auf ein anderes komplexes System zu schliessen. Jeder Test und jede Statistik ist hier nur ein Werkzeug und Komplize, um vorbestimmte, marktgenehme Ergebnisse vorzuspiegeln. – Die Ingenieure bauen und studieren schliesslich ja auch keine Eigenheime, wenn sie Brücken, Eifeltürme und Marsraumschiffe erstellen sollen!
Der Trugschluss bewirkt gefährliche Entscheide: so liegen längst Gefahrenmeldungen beim Menschen vor, doch das Produkt darf ohne Warnungen am Markt bleiben. Schliesslich sei ja nichts bewiesen, solange sich im Tierversuch eine menschliche Begebenheit nicht nachstellen liesse. So geschehen bei Contergan, bei Nikotin, bei Asbest und so geschieht es immer wieder und wieder. Opfer werden mit wissenschaftlicher Besserwisserei der „Experten“ verhöhnt.
Mindestens jedes zweite tier- und menschengetestete Medikament aber verursacht am Patienten Schäden oder den Tod: Bei rund 50% der Wirkstoffe wird dies nach Markteinführung entdeckt und es kommt zu „Einschränkungen“, „Anpassungen“ oder Rücknahmen. Die Entdeckung bleibt manchmal aus. Die Rücknahmen sind selten. Selbst das Thalidomid, welches zum erschütternden Contergan-Drama führte, und seine Analogons, sind inzwischen wieder zugelassen. Nicht mehr mit vollmundigen Versprechen über die Harmlosigkeit sondern mit offener Warnung über einige der bis jetzt am Menschen anerkannten Schädigungen. 2013 wurden in der Schweiz 26 Wirkstoffe frisch zugelassen, während 32 längst zugelassene, zuvor an Tier und Mensch getesteten Wirkstoffe, „angepasst“ oder zurückgenommen werden mussten.
Die Fehlerquote allein vom Tierversuch ist noch schlechter: von 100 zuvor an Tieren getesteten Wirkstoffen dürfen nach den Menschenversuchen nur 10 auf den Markt. Dies ist eine Fehlerquote von 90%. Pro Wirkstoff werden mehrere tausend Menschen, bis auch schon 70‘000 Menschen für Tests benötigt. Weil aber auch Menschen und ihre Symbionten (Darmflora) sehr individuell sind, bieten auch Menschenversuche keinerlei Sicherheit sondern gefährden völlig sinnlos die Gesundheit der Testpersonen und Patienten.
Dabei gäbe es sehr gute alternative Wege zu mehr Wissen und Gewissheit: Tests mit menschlichen Operationsabfällen und den daraus gewonnenen Zellkulturen, Gewebekulturen und Organen, „human-on-a-chip“, Krankenakten, Obduktionen, biochemische Reaktivitäten etc. etc. – All dies würde offenlegen, dass es gar nicht so einfach ist, ungestraft in komplexe Systeme positiv, d.h. mit mehr Nutzen als Schaden einzugreifen. Die Gewinnmaximierungsmaschine käme plötzlich ins Stocken, wenn allen klar wäre, welchen kümmerlichen bis kontraproduktiven Beitrag der eine und andere Wirkstoff auf die Gesundheit der Patienten leistet. Und genau solche Erkenntnisse sollen Tier- und Menschenversuche verhindern.
Wozu dienen Tierversuche?
ALIBI: Man hat sein Bestes getan! Die Branche ist «unschuldig», wenn es bei klinischen Studien (= Menschenversuchen) oder am Markt (= beim Patienten) zu Komplikationen kommt.
BEQUEMLICHKEIT: Tierverbrauchende «Messmethoden» ersparen weiteres Nachdenken.
PRAKTISCH: Mit Tierversuchen kann man beweisen oder widerlegen, was man will (Dr. med. vet. Corina Gericke, S.84 in „Was Sie schon immer über Tierversuche wissen wollten – Ein Blick hinter die Kulissen“, 2011).
MARKETING: Tierversuche erzeugen die gefährliche Illusion einer Sicherheit.
GELD: Auslagen, die man überwälzen kann, bringen Gewinne und schaffen Eintrittsbarrieren für Konkurrenten. Solange Tierversuche verkaufswirksam sind durch Vorgaukeln von Sicherheit, spielen sich die Kosten dafür oft wieder ein.
KARRIERE: Tierversuchsartikel lassen sich gut publizieren; Doktorarbeiten mit Tierversuchen werden eher gefördert als tierversuchsfreie Forschung.
Die Maus ist keine Ratte und auch anders als der Mensch
GROSSE, KOMPLEXE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN DEN ARTEN
Kein Versuchstier besitzt wie der Mensch 46 Chromosomen in den eigenen Zellen – noch eine gleiche Zahl Nukleotide oder Gene oder DNS-Folgen (Dr. Bruno Fedi S. 75 in „Die zerstörerische Entwicklung“). Vgl. Hund: 78, Gorilla: 48, Ratten: 42 Chromosomen (Jürgen Weiss u.a., S. 111 in „Versuchstierkunde“, 2014).
Nicht eines der rund 10’000 Proteine der einen Spezies ist gleich wie jenes der anderen Spezies (Prof. Dr. med. Pietro Croce, S. 19 in «Tierversuche oder Wissenschaft», 1988).
Neben genetischen und epigenetischen Unterschieden hat auch die sehr individuelle Ausstattung mit Symbionten (Darmflora!) einen grossen Einfluss auf die Wirkungen von Substanzen im Organismus.
ÜBERTRAGBARKEIT IST NIE GESICHERT
Würden Sie eine Substanz schlucken, die von Affen, Meerschweinchen und Hühnern gut vertragen wird? Z.B. also Strychnin?! Besser nicht! – Würden Sie Substanzen verbieten lassen, die für Katzen hochgiftig und für Affen, Hunde, Ratte, Mäuse und Meerschweinchen fruchtschädigend sind? Z.B. also Aspirin verbieten?! Vielleicht besser nicht! – Viele solche Beispiele: www.agstg.ch/downloads/flyer/agstg-flyer_ist-der-mensch-ein…schwein-eine-ratte-oder-ein-esel_de.pdf
MÜNZWURF-WISSENSCHAFT
1396 verschiedene Substanzen wurden analysiert: Fast die Hälfte der Stoffe, die bekanntermassen beim Menschen Fehlbildungen hervorrufen können, wurden im Tierversuch als unbedenklich eingestuft! Fast die Hälfte der Stoffe, die während der menschlichen Schwangerschaft gefahrlos eingesetzt werden können, wurden im Tierversuch als gefährlich eingestuft! www.vgt.ch/justizwillkuer/vasella-novartis/beilage_10_gutachten_walz.pdf (19, 20, Jarrod Bailey)
WEIL MAN BEWEISEN KANN, WAS MAN WILL
Daubert Standard: Seit 1993 sind Tierversuche an US-Gerichten (Federal und viele Einzelstaaten) nicht mehr als wissenschaftlicher Beweis zugelassen (“Daubert vs. Merrell Dow Pharmaceuticals“) – „La vera scienza – Dott. Massimo Tettamanti www.youtube.com/watch?v=IdS2U9Rqh3s (Min.25-30)
„Scienze forensi. Teoria e prassi dell’investigazione scientifica di Massimo Picozzi, Alberto Intini“ – http://de.wikipedia.org/wiki/Daubert-Standard
WIE WIRD MAN MIT PHARMAPRODUKTEN REICH?
Säule 1: Man feiere etliche Erfolge als die eigenen!
Es wimmelt von Erfolgsgeschichten:
- Menschen haben Selbstheilungkräfte und können sich Reparieren und Regenerieren, wenn sie dazu geeignete Lebensumstände geniessen.
- Menschen können auch schon mal über 100 Jahre alt werden, wenn sie nur optimal ernährt sind, keine Kriege und Unfälle erleiden müssen, gute Wohn-, Arbeits- und Hygienestandards geniessen können.
- Menschen bleiben lange jugendlich, wenn sie gute Lebensumstände geniessen können.
- Menschen können schlafen und entspannen, wenn sie sich nur Gelegenheit dazu geben.
- Menschen haben eine geringe Kindersterblichkeit, wenn sie gute Ernährungs- und Hygienestandards geniessen.
- Menschen können Schmerzen überwinden, wenn sie sich Zeit und Ruhe gönnen.
Alles ganz egal, solange der Kunde glaubt, dass solche Erfolge nur dank Wirkstoff XY möglich sind!
Säule 2: Man vertusche negative Ergebnisse
Mit Statistik und mit Tier- und Menschenversuchen kann man beweisen was man will.
- Man verschweige und vertusche die Toten und die Pannen.
- Man belege Mitarbeitende und Behörden mit der Schweigepflicht.
- Man variiere die Parameter eines Tests bis das gewünschte Ergebnis erscheint.
- Man betreibe kreative Statistik.
- Man zähle Gesunde als „Kranke“ um nachfolgend die Heilungsraten zu beschönigen und als Erfolg von Wirkstoff XY zu feiern.
Säule 3: Man habe ständig Sündenböcke zur Hand
- Plötzlich viele Demente und Krebserkrankungen etc.? – Wie könnte es denn anders sein bei den fantastisch gestiegenen Lebenserwartungen dank Wirkstoff XY?
- Viele Erkrankte trotz Impfungen? – Wie könnte es denn anders sein, bei den vielen Impfversagern und Impfverweigerern und bei den mutierenden Viren?
- Impf- oder Medikamentenschaden? – Negative Patientendispositionen und Gesundheitspannen sind ubiquitär. Wie sollte Wirkstoffes YX dazu die Ursache sein können?
- Antibiotika wirkt nicht mehr? – Wie könnte sie auch, wenn die Patienten die Packung nicht voll einnehmen oder die Dosis verdünnen und nachher Bakterien am Leben bleiben und Zeit haben Resistenzen zu entwickeln?
ALLGEMEINE PROBLEME RUND UM WISSENSCHAFT
Nicht ganz unabhängige Forschung http://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Bienensterben-So-hat-Syngenta-Forscher-eingeseift